Blumenmöhne

Möhnen mischen immer mit beim rheinischen Karneval. Dabei ist dies noch gar nicht so lange her. 1824 schlossen sich in Bonn-Beuel Wäscherinnen zum ersten Damenkommitee zusammen – als Gegenbewegung zur Männer-Domäne Karneval. Es gibt traditionelle Karnevalsvereine, in denen bis heute Frauen nicht als Mitglied aufgenommen werden. Sie dürfen nur als schmückendes Beiwerk der Männer auftreten. Die Möhne steigt in den Jungbrunnen. Und heraus kommt sie als junge Frau, die ihr altes Gesicht ablegt. So wird die Blumenmöhne hier dargestellt. Im Karneval sind die Symbole des Vergehen und der Wiederkehr fest verankert.

Anno 1824

Mütterliche Verwandtschaft

Möhnen sind meist schwarz gekleidet, mit einem langen Rock und auf dem Kopf tragen sie ein Tuch oder einen Hut. So ähnlich waren Weiber vor etwa 100 Jahren gekleidet. ‚Möhne’ leitet sich wahrscheinlich von ‚Muhme’ ab. So wurden im deutschsprachigen Raum die weiblichen Verwandten der Mutter bezeichnet. Die der väterlichen Seite hießen ‚Tante’.

Wieverfastelovend

Der Straßenkarneval beginnt an Weiberfastnacht. Dann übernehmen die ‚Wiever’ das Regiment in den Städten. Die Männer werden entmachtet und müssen sich auch das Abschneiden ihrer Krawatten gefallen lassen. Das Weib wurde sprachlich früher dem Mann gegenüber gesetzt. Heute ist Weib ein Schimpfwort. Die ‚Frau’ stand für die ‚Dame, Herrin’.

Skulpturenzeichnungen und Keramikgestaltung:
Katja Sittig, Bühnenbildnerin

Schmiedeeiserne Skulpturen:
Arpad Safranek, Metallgestaltung