Süchtelner Nachtwächter

Seit es größere Städte und Dörfer gab, gingen Nachtwächter nach Einbruch der Dunkelheit durch die Gassen und Straßen. Ihre Ausrüstung bestand meist aus einer Lanze, einer Laterne und einem Horn. Die Städte waren unbeleuchtet, befestigte Straßen gab es nur wenige. Die Dunkelheit bot zwielichtigen Gestalten Schutz und feindlich Gesinnten die Möglichkeiten eines leichteren Angriffs. Der Nachtwächter hatte das Recht, Verdächtige zu kontrollieren und auch über Nacht festzunehmen. Seine Aufgaben waren z. B. das Schließen der Stadttore, die Ansage der Stunden und das Warnen vor Feuer. Der Nachtwächter galt als ‚unehrenhafter’ Beruf. Nur wenige Städte zollten ihm Respekt und hatten höhere Anforderungen an die Person, wie Schreibkenntnisse.

Anno 1875

Aussterbende Zunft

Städte waren lohnende Ziele: hier wurde Handel und Hand­werk betrieben und sie lagen oft an strategisch wichtigen Punkten. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Nachtwächter abgeschafft. Es gab die flächendeckende Straßenbeleuchtung, strukturierte Feuerwehren und Polizei. Die Städte waren sicherer geworden, auch wenn wir heute oft das Gegenteil denken.

Heidthuse Schluff

Ein bekannter Vertreter seines Berufsstandes war der Süchtelner Nachtwächter Heidthuse Schluff. Seinen Namen verdankt er wahrscheinlich seinem schlurfenden Gang. Er wachte Nacht für Nacht bis 1875. Zu sehen ist er auf einem Bild im Süchtelner Heimatmuseum. Einige Teile seiner Ausrüstung sind auch erhalten.

Skulpturenzeichnungen und Keramikgestaltung:
Katja Sittig, Bühnenbildnerin

Schmiedeeiserne Skulpturen:
Arpad Safranek, Metallgestaltung