Spinnradmädchen

Mädchen und Frauen sponnen aus Flachsfasern Garn. Das wiederum war die Basis für die Leinen-Weberei, die in mühsamer Heimarbeit geleistet wurde. Dies geschah bis in die 80er Jahre des 19. Jahrhunderts. Die Industrialisierung veränderte vieles. In Hallen wurden dampfbetriebene Webstühle errichtet, an denen Jungen und Männer arbeiteten. Weben blieb eine schlecht bezahlte, schwere Arbeit. In Krefeld gab es 1828 einen großen Weberaufstand, weil die Löhne um 15% gekürzt werden sollten. Die Seidenweberei war im Umkreis von Krefeld weit verbreitet. Das Samt- und Seidenweben erfordert ein hohes Maß an Können und Perfektion. Die Fäden dürfen beim Weben nicht reißen, da geknotete Fäden im feinen Stoff sofort sichtbar wären. Die edlen Stoffe wurden hauptsächlich an Herrscher und kirchliche Würdenträger geliefert.

Anno 1400

Kulturtechnik Spinnen

Spinnen ist eine der ältesten Kulturtechniken. Erste Hand-Spinnräder gab es im 14. Jahrhundert. In Märchen symbolisiert das Spinnen oft die Reife vom Mädchen zur Frau, wie in Rumpelstilzchen (Stroh wird zu Gold gesponnen) oder Dornröschen (Königstochter sticht sich an einer Spindel).

Mehrdeutig

Menschen mit zuviel Fantasie werden ‚Spinner’ genannt. Und bei eintönigen Arbeiten auf See wird ‚Seemannsgarn’ gesponnen. Arachne wollte die Göttin Athene in der Kunst des Spinnens und Webens übertreffen. Zur Strafe wurde sie zur Spinne. ‚Arachnida’ sind Spinnen(tiere).

Skulpturenzeichnungen und Keramikgestaltung:
Katja Sittig, Bühnenbildnerin

Schmiedeeiserne Skulpturen:
Arpad Safranek, Metallgestaltung